Geschenke des Himmels

Psychologische Beratung Weinheim Praxis DELPHI

Willkommen zur ersten Folge des Rauhnachtskalenders. Grundsätzliches zur Handhabung des Kalenders finden Sie in meinem Beitrag Rauhnächte 2025/2026 beschrieben.

Heute betrachten viele ihre Weihnachtsgeschenke: Was haben sie erhalten? Von anderen. Von sich selbst. Weiten Sie nun Ihren Blick aufs ganze Jahr: Welche Präsente sind Ihnen begegnet? Persönliche oder allgemeine. Große oder kleine. Symbolische oder substanzielle.

Dieses Jahr war ich besonders reich gesegnet mit sogenannten „Straßen-Gives“. Dinge, die Leute einfach vor die Tür stellen, weil sie sie nicht mehr brauchen. Kürzlich habe ich eine wunderschöne Etagère aus geschliffenem Glas mit einem Griff aus Silber gefunden. Sie war vollkommen intakt und gewissenhaft verpackt – jedes Teil einzeln weich gepolstert im Original-Karton.

Nun, ich mag Anglizismen nicht besonders, daher nenne ich diese Fundstücke „Straßengeschenke“, das Treibholz unserer Konsumgesellschaft. Ich betrachte sie als Ausdruck von Großherzigkeit und Wertschätzung gegenüber den Gegenständen – sowohl durch den Geber als auch durch den Empfänger. Eine Bekannte von mir sagt dazu „das hat mir der Himmel geschenkt“.

Was haben Sie „zufällig“ gefunden – im „Zu verschenken“ Karton vor anderer Leute Haustür? Oder im Sperrmüll. Auch dort kann man manchmal Schätze entdecken. Es ist keine Schande anzunehmen, was andere wegwerfen. Unser Esstisch ist so ein Sperrmüll-Fund. Ich hatte sehr genaue Vorstellungen davon, wie ein Tisch für unser Esszimmer aussehen soll. In Größe, Funktion und Stil war ich so festgelegt, dass mein Mann und ich in den Möbelhäusern nichts Passendes finden konnten. Und dann stand er da in der nächsten Querstraße: DER Tisch! Seither leistet er jeden Tag seinen treuen Dienst und hat schon unzählige köstliche Mahlzeiten und einige Feste begleitet.

Wenn Sie zwischen den Jahren Zeit zum Aussortieren haben: Sie müssen nicht alles wegwerfen. Einige Stücke können Sie auch versuchsweise einfach vor die Tür stellen. Probieren Sie es aus. Mir bereitet es jedes Mal eine große Freude, wenn eines der Verschenk-Teile verschwindet. Ich stelle mir dann vor, wie es ein neues Zuhause findet, wo es gewürdigt wird und ein zweites Leben beginnen kann.

Räuchern: LAST MINUTE LORBEER

Haben Sie schon vor Wochen Kräuter getrocknet, Räuchersträußchen gebunden und Räucherkegel selbst hergestellt? Nein? – Ich auch nicht 🙂

Wollen Sie trotzdem an den Räucher-Ritualen teilnehmen? Dann werfen Sie doch mal einen Blick in Ihren Küchenschrank. Findet sich dort Lorbeer? Hervorragend! Zünden Sie einfach ein Eckchen davon an, blasen Sie die Flamme gleich wieder aus und lassen Sie sich den Rauch in die Nase steigen. Natürlich, ohne sich dabei eine Rauchvergiftung zuzuziehen. Is ja klaaaaa. Wedeln Sie mit dem glimmenden Lorbeerblatt ein bisschen herum. Das sollte schon reichen.

Lorbeer galt schon bei den alten Ägyptern als Türöffner für Visionen. Damit sind nicht Wahnwahrnehmungen gemeint, die sonst keiner sieht außer Ihnen. Sondern bildliche Vorstellungen von der Zukunft oder symbolhafte Eingebungen, die aus dem Inneren aufsteigen. Manche glauben, in den Rauhnächten sei der Vorhang zur „Anderwelt“ durchlässiger als sonst. Dann sendet womöglich die Geistige Welt Botschaften in Form von Visionen. Ich persönlich glaube, dass wir durch solche Rituale unsere Intuition anregen und Zugriff auf unbewusstes Wissen nehmen können.

Sie müssen gar nichts weiter MACHEN. Lassen Sie einfach zu, was zu Ihnen kommen will. Heißen Sie Ihr Unterbewusstsein willkommen. Vielleicht will es Ihnen etwas sagen. Lauschen Sie in sich hinein. Und hören Sie sich aufmerksam zu. Nehmen Sie sich ZEIT.

Möglicherweise kommt jetzt ein Bild oder ein anderes Zeichen, das mit dem Schenken zu tun hat. Vergessen Sie bitte nicht, sich ab und zu selbst ein Geschenk zu machen. Aus einem speziellen Anlass. Oder einfach so. Weil Sie es sich wert sind.

Text: Petra Weiß
Foto: thirdman / pexels.com

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