In den letzten Jahren beobachte ich, dass die Tradition des Adventskalenders auf besondere Weise gepflegt wird: 24 Frauen tun sich zusammen. Jede hält 24 kleine Aufmerksamkeiten für die anderen Damen bereit. Und so ist die Vorweihnachtszeit für alle gespickt mit schönen Überraschungen und netten Präsenten. Was für eine wunderbare Idee!
Oft enthalten diese „Adventskalender“ Selbstgemachtes. Im Advent wird traditionell gebastelt was das Zeug hält. Nicht nur in Schulen und Kindergärten. Auch Erwachsene entdecken ihre kreative Ader (wieder).
Kreativität ist in allen von uns. Auch wenn Sie kein Künstler sind, können Sie gestalterisch wirken. Der eine bastelt an seinem Haus, der nächste verschönert seinen Garten, wieder einer entwickelt ein kreatives Hobby. Oder übt etwas an sich Alltägliches auf kreative Weise aus.
Ich persönlich liebe es zu backen. Der Kreativität nähere ich mich dabei äußerst vorsichtig. Zunächst halte ich mich streng ans Rezept. Damit das Gebäck auf Anhieb gelingt. Erst mit der Zeit gewinne ich Sicherheit im Umgang mit den Zutaten und Back-Utensilien. Dann fühle ich mich frei, das Rezept zu variieren, Ideen aus mehreren Rezepten zu kombinieren oder etwas ganz Eigenes hinzuzufügen.
Wie so oft wird aus der Not manchmal auch hier eine Tugend. Da ich weder Zimt noch Nelken vertrage (zu viel FEUER-Element für mich), aber trotzdem gerne Weihnachtsgebäck essen will, nehme ich statt des üblichen Lebkuchengewürz’ lieber einen Tee der Mischung Fenchel-Anis-Kümmel und zerreibe diesen im Mörser. Das Ergebnis siebe ich ins Mehl. Mein Lebkuchen-Teig enthält außerdem reichlich Mandeln, Honig, flüssige Butter, Backpulver und Vanille.
Zwischen zwei Gebäckschichten gebe ich nach dem Backen Orangeat, das zuvor in Rum gekocht hat und mit dem Pürierstab zerkleinert wurde. Die obere Schicht wird mit Aprikosenmarmelade bestrichen und dünn mit Marzipan bedeckt. Zuletzt kommt eine feine Glasur aus Schokolade als krönender Abschluss auf die Lebkuchen-Torte Marke Eigenbau.
Was ich mit diesem Beispiel sagen will: Sie können ganz alltägliche Dinge auf konventionelle Weise tun oder ihre eigene Vorgehensweise entwickeln – und vermutlich machen Sie das schon längst… Lenken Sie Ihr Augenmerk doch einmal darauf, welche Abläufe Sie bereits nach eigenen Erfahrungen und Vorlieben abgewandelt haben. Sie werden sich vielleicht wunderen, wie kreativ Sie in Ihrem Alltag sind!
Räuchern: INSPIRATION AUS DER TEEDOSE
Heute sehen wir in unserem Tee-Vorrat nach, ob wir etwas zum Räuchern dort entdecken. Viele Teesorten eignen sich bestens als Räucherwerk – von Salbei über Minze bis Kamille. Die Bestandteile sind allerdings in der Regel klein gebröselt. Daher brauchen wir jetzt eine Vorrichtung.
Entwickeln Sie in dieser Frage Erfindergeist: Was haben Sie zur Verfügung, das sich als Räuchergefäß eignet? Eine Schmuckschale aus Granit, ein Raqulette-Stein, ein Stück Fels, einen Stein, den Sie im Wald oder im Garten gefunden haben? Ein Sieb aus Metall, vielleicht ein altes Teesieb oder ein Küchensieb? Ein Gestell aus Edelstahl, ein Kerzenhalter? Wenn man einmal anfängt mit dem Radar-Blick durch die Wohnung zu laufen, fallen einem immer neue Sachen auf, die man verwenden kann.
Natürlich achten Sie darauf, dass die Dinge wirklich feuerfest sind und keine Gefahr entsteht. Wir wollen uns ja inspirieren lassen und nicht die Bude abfackeln, gell?!
Text: Petra Weiß
Foto: cup of couple / pexels.com
