Klug haushalten mit der Energie

Psychotherapie Trauma Weinheim Praxis DELPHI

So wie wir mit Strom, Gas und Brennholz sparsam umgehen, sollten wir mit unseren körperlichen Kräften und unseren seelsich-geistigen Energien bewusst haushalten. Oft spüren wir erst, wenn der Alltagsdruck nachlässt, wie erschöpft wir eigentlich sind.

Nach den Feiertagen, wenn die Ablenkungen im Außen abnehmen, bleibt mehr Aufmerksamkeit für den näheren Kreis. Manchmal fragen wir uns mit Blick auf unsere engen Beziehungen: Wollen wir das? Wirklich? Und dauerhaft? Schön, wenn die Antwort ein klares Ja ist. Leider ist das nicht immer so.

Den Kleiderschrank befreien wir saisonweise von Unpassendem. In unserm Freundeskreis hingegen behalten wir oft aus Nostalgie, Loyalität oder Gewohnheit Verbindungen bei, die uns schon lange nicht mehr guttun.

„Ist das ein gutes Thema für die besinnliche Zeit zwischen den Jahren?“, werden Sie sich vielleicht fragen. Und ich entgegne: Wann, wenn nicht jetzt, wollen Sie darüber nachdenken?

In einem Kurs habe ich vor einiger Zeit die Aufgabe erhalten, ganz spontan Menschen zu nennen, aus deren Kontakt ich Energie schöpfen kann. Oder im Gegenteil: Mit denen jede Begegnung übermäßig viel Kraft kostet, so dass ich mich nach jedem Kontakt mit ihnen erst mal erholen muss.

Aus diesem Impuls heraus habe ich damals eine Freundschaft beenden wollen. Und wie der „Zufall“ so spielt, ist die betreffende Freundin kurze Zeit später ganz ohne mein Zutun aus meinem Dunstkreis verschwunden. Wenn Menschen sensibel sind, spüren beide, wann „es vorbei ist“.

Natürlich wirft man eine gewachsene Verbindung nicht einfach weg, wenn es einmal schwierig wird, oder wenn der andere in einer Krise steckt. Solche Zeiten gehören zur Freundschaft dazu. Phasenweise braucht der eine den anderen mehr als umgekehrt. Über die Jahre betrachtet, hält sich das in etwa die Waage. Wenn nicht in der einzelnen Beziehung so zumindest im Ganzen betrachtet.

Energievampire hingegen erkennt man daran, dass Geben und Nehmen über einen langen Zeitraum hinweg nicht ausgeglichen sind, und diese Unausgewogenheit nicht anerkannt wird. Ganz ehrlich: Diese Menschen haben mein Mitgefühl und oft auch mein Verständnis. Aber in meinem Umfeld haben sie keinen Platz mehr. Ich muss – wie die meisten Menschen – mit meinen Ressourcen vernünftig haushalten. Auch meine Kräfte sind begrenzt.

Seien wir dankbar für die Wegstrecke, die gemeinsam beschritten wurde. Würdigen wir die Erlebnisse und Erkenntnisse aus dem Kontakt. Und dann lassen wir ihn los. In Würde und Dankbarkeit. Ohne Drama oder viel Tamtam.

Räuchern: MISTEL

Sich küssen unter einem Mistelzweig soll Glück bringen. Nun ja: Achten Sie vor allem darauf, WEN Sie da liebkosen. Und wenn er Ihre Zuwendung mit Füßen tritt: Nehmen Sie Reißaus.

Misteln verhalten sich wie Parasiten. Sie wachsen auf Bäumen, von deren Kräften sie sich ernähren. Aus der Krebstherapie ist bekannt, dass Mistelinjektionen das Immunsystem stärken. Diese Behandlung fördert gleichzeitig die seelischen Abwehrkräfte.

Der anti-zyklische Wuchs (Früchte im Winter) der Pflanze gilt in der Signaturenlehre als Symbol dafür, die natürlichen Abläufe wieder herzustellen, wenn etwas aus der Ordnung gefallen ist.

Wir räuchern mit Mistel, wenn wir Energiesauger erkennen und friedlich aus unserem Leben verbannen wollen. Verwenden Sie nur die Blätter, nicht die Beeren.

Text: Petra Weiß
Foto: suju / pexels.com

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